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Themen und Sprecher


Der European Publishing Congress findet vom 14. bis 15. Juni 2023 im Palais Niederösterreich in Wien statt. Die besten Medienmacherinnen und -macher Europas präsentieren ihre Strategien und sprechen über die Zukunft der Branche.

Keynote

Der Zug, den wir nicht verpassen dürfen

Wie KI den Journalismus, die Medien und die Gesellschaft verändern werden, erklärt Ladina Heimgartner in ihrer Keynote zur Eröffnung des European Publishing Congress 2023. Ladina Heimgartner ist Head Global Media von Ringier und CEO der „Blick“-Gruppe in der Schweiz.
Case

3D-Welten im Lokaljournalismus

Ist es möglich, Journalismus auch im 3D-Modus darzustellen? Die deutsche Funke-Gruppe hat in ihrem Innovation Lab für mehrere deutsche Städte spannende Modelle entwickelt, Journalismus dreidimensional erlebbar zu machen. Beim virtuellen Spaziergang durch eine Stadt tauchen örtlich und räumlich bezogene Nachrichten auf. Getestet wird auch der Einsatz bei Kriminalfällen oder bei komplexen Themen, die gerade jungen Erwachsenen sehr wichtig sind. „Das Ziel ist, ein anderes Publikum zu erreichen, als es bisher mit den typischen Verlagsprodukten möglich ist und dabei journalistische Inhalte in einer viel größeren Intensität und Komplexität zu vermitteln“, sagt Matthias Friedrich. Dasselbe Tool ist aber auch intern für die Redaktion einsetzbar, um einen schnellen Überblick über die aktuelle Nachrichtensituation zu erhalten. Dazu werden in die virtuelle Stadt Meldungen eingespielt und die Redaktion entscheidet dann, welche Story vorrangig bearbeitet wird. Matthias Friedrich erklärt in Wien die Möglichkeiten dieses Projektes und wie FUNKE damit junge Menschen ansprechen will. Friedrich ist seit 2019 als Head of Strategic Technology Innovation für die Entwicklung innovativer und teilweise experimenteller Lösungen und dem dazu erforderlichen Knowledge Transfer innerhalb der FUNKE Mediengruppe verantwortlich.
Case

„Wir entwickeln den neuen Standard“

2023 wird zum Schlüsseljahr für Mediahuis Nederland. In den zurückliegenden Jahren hat das Unternehmen bereits durch eine beeindruckende Paid Content-Strategie auf sich aufmerksam gemacht. Jetzt verändert Chefredakteur und Projektleiter GerBen van ´t Hek alle Produktionsprozesse. „85 Prozent unserer Leser nützen uns mit ihrem Mobiltelefon, wir produzieren jedoch für Desktop-Leser“, erklärt GerBen van ´t Hek. Das ändert er nun konsequent. Von Fotos bis zu Headlines und Texten – alles wird für die Nutzung am Mobiltelefon optimiert. „Mobile phone first“ lautet der neue Ansatz. Ein zweites großes Projekt soll das Wachstum massiv steigern. 65 Prozent der Leser kommen aktuell über Google und Facebook direkt auf einzelne Detailseiten. Und dort ist dann auch meistens Schluß. Wie lassen sich die Leser auf eine weitere Seite holen und damit die Zugriffe verdoppeln? GerBen van ´t Hek stellt in Wien seine Pläne und die ersten Ergebnisse vor. Darüber hinaus berichtet er über die weitere Entwicklung seiner Paid Content-Strategie.
Strategie

Was ChatGPT für den Journalismus taugt

Katharina Schell ist stellvertretende Chefredakteurin der APA in Wien und dort für redaktionelle Innovationen zuständig. Maschinell erstellte Meldungen sind bei der österreichischen Nachrichtenagentur längst Tagesgeschäft, etwa bei Wahlen - bisher aber strikt regelbasiert, mit maximaler redaktioneller Kontrolle des Outputs. Auch Twitterbots, Newsletter und interne Meldungsvorschläge werden so automatisiert. Nun steht mit GPT, Bard und Co. eine neue Generation von "Content-Automaten“ vor der Tür. Können sie spielentscheidend für den Journalismus werden? Was leisten diese Modelle, wo liegen die Chancen, wo die „roten Linien“? Wie sich die APA positioniert, erklärt Schell in Wien.
Case

Was bedeutet ChatGPT für Fachmedien?

Ramón Kadel ist Chef vom Dienst von „handwerk magazin“ bei Holzmann Medien in Deutschland. ChatGPT sieht er als große Chance für Fachmedien. Zum einen eröffnet es neue Geschäftsmodelle in Form von noch mehr Serviceangeboten. Zum anderen wird es vor allem kleineren Redaktionen deutlich Zeit sparen. Und stärker als Tagesmedien wird Chat GPT den Fachmedien einen Booster bei Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit verschaffen. Davon ist Ramón Kadel überzeugt. Wie er Künstliche Intelligenz und ChatGPT bereits heute in seine redaktionelle Arbeit einbettet und welche Pläne er noch hat, erläutert Kadel in Wien.
Case

Der Schlüssel zur jungen Zielgruppe: Die Social-Media-First-Strategie von „20 Minuten“

Rund 2.700 Kurzvideos hat „20 Minuten“ alleine im Vorjahr bei Tiktok veröffentlicht. Das strategische Ziel ist einfach und schwierig zugleich: die erfolgreiche Ansprache der jungen Zielgruppen. „Wenn wir eine Geschichte machen, müssen wir bereits bei der Planung überlegen, ob und wie dazu social-media-gerechte Kurzvideos möglich sind“, sagt Mattia Bütikofer. Er ist Leiter Social Media bei „20 Minuten“ und mitverantwortlich dafür, dass die Produktion von Inhalten inzwischen neu gedacht wird. Video, vor allem Kurzvideo, steht nicht mehr am Ende, sondern ganz weit vorne in der Produktionskette. Die Erkenntnisse der Social Media First-Strategie und die weiteren Pläne präsentiert Mattia Bütikofer in Wien.
Strategie

Was ein CEO vorleben muss

Andreas Arntzen ist seit 2016 CEO des Wort & Bild Verlages in Deutschland. Das Medienhaus ist auf das Thema Gesundheit spezialisiert und erreicht damit monatlich mehr als 25 Millionen Menschen. Als Arntzen 2016 diese Aufgabe übernahm, gab es fast ausschließlich analoges Geschäft und keine einzige Beteiligung. Seither hat das Unternehmen einen beeindruckenden Transformationsprozeß durchlaufen. Über seine Rolle in diesem Prozess sagt Arntzen: „Ich glaube, dass ein CEO Veränderungen und Risikobereitschaft vorleben muss.“ In Wien informiert er, nach welchem Muster er in Start-ups investiert, wie Wettbewerb sein Team kulturell zusammenschweißt und wie er Zusatzerlöse nahe am Kerngeschäft anstrebt. Am Galaabend wird er als „Medienmanager des Jahres“ ausgezeichnet.
Case

KI und Layout: Das personalisierte E-Papier als Ziel

Die Funke-Gruppe in Essen produziert mit zwölf Zeitungstitel jeden Tag 150 Lokalausgaben. Bis zu 4.000 Artikel entstehen dabei täglich in den verschiedenen Redaktionen. Mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz können künftig diese Beiträge in verschiedensten Layouts automatisch platziert werden. Zwei Ansätze verfolgt dieses Projekt. Zum einen sollen ohne weiteren manuellen Aufwand neue, vollautomatisierte Medienangebote entstehen um den bestehenden Abonnenten zusätzliche Themenprodukte anzubieten, zum Beispiel in den Themenfeldern Familie oder Sport. Dieses KI-Projekt ermöglicht aber wesentlich mehr, nämlich ein komplett individualisiertes E-Paper. Jeder Abonnent und jede Abonnentin könnten damit eine eigene digitale Tageszeitung erhalten. Details dazu von Heiko Weigelt, der seit 2019 als Chief Information Officer die IT der FUNKE Mediengruppe verantwortet und mit der FUNKE Technology die Digitalisierung der Mediengruppe vorantreibt.
Die wichtigsten Medientrends Europas

Die Zeitung als Elitenprodukt

Vertiefende Informationen waren bisher die Besonderheit der Wochenzeitungen. Inzwischen besetzen in Deutschland zunehmend Tageszeitungen, vor allem aber Regionalzeitungen dieses Feld. Auf der anderen Seite wagen sich Wochenzeitungen mit ihren Digitalausgaben längst ins Tagesgeschäft, sodass die bisherigen Grenzen zunehmend verschwimmen. In den Benelux-Länder und in Skandinavien wird noch stärker als bereits bisher auf visuellen Journalismus gesetzt. Man hat den Eindruck, dass hier jüngere Leserinnen und Leser mit höherer Bildung angesprochen werden, die beruflich gut etabliert sind. Also die Zeitung zunehmend als ein Elitenprodukt. Auf der Iberische Halbinsel wiederum werden erstaunlich intensiv Infografiken eingesetzt. Inzwischen bereits eine Tradition, der sich selbst seriöse Regionalzeitungen bedienen. Interessant ist, dass inzwischen auch in den Online-Diensten dieser Medien Infografiken und datenjournalistische Projekte zum Tagesgeschäft zählen. Von einem Rückgang der Kreativität kann in Europa also keine Rede sein. Das Gegenteil ist der Fall. Details von Norbert Küpper, Zeitungsdesigner in Deutschland und Gründer des European Newspaper Awards.
Case

Wie AI und Automatisierung Medienhäuser digitaler machen können

Der Bayerische Rundfunk hat mit dem AI + Automation Lab ein interdisziplinäres Team aus Journalistinnen und Journalisten, Programmierern und Produktentwicklerinnen aufgebaut, das machine learning und andere Formen der Automatisierung für investigative Recherchen sowie journalistische Produkte nutzt. Cécile Schneider gibt Einblick in die Arbeit des Teams und wie es mit Produkten und Prototypen auch größere digitale Herausforderungen für den BR löst. Cécile Schneider ist Head of Product im AI + Automation Lab Bayerischer Rundfunk, ARD.
Case

„Die Revolution durch KI hat bei Medien längst begonnen“

„Generative künstliche Intelligenz hat das Potential, die Art und Weise, wie wir Medien machen zu revolutionieren“, sagt Markus Franz, CTO von Ippen Digital Deutschland. Wie bei Ippen künstliche Intelligenz für Themen-Recherche, Themenplanung, Themenverständnis, Themengenerierung bis hin zur Personalisierung eingesetzt wird, erklärt Franz in Wien.
European Regional Newspaper of the Year

Die automatisierte Produktion der Seiten

„Bergens Tidende“ ist eine der größten Tageszeitungen Norwegens. Sie erscheint im Tabloid-Format an sieben Tagen in der Woche. Sie hat eine Auflage von etwa 35.000 Exemplaren und beschäftigt 60 Redakteure, 8 Fotografen und 9 Layouter. Bei dieser Zeitung fällt sofort die klare Ordnung auf: Große Geschichten stehen am Anfang einer Rubrik. Sie gehen über die ganze Doppelseite und haben immer ein einziges großes Bild. Normale Ressortseiten haben viel kleinere Bilder. Auf diese Weise werden die Leser automatisch durch die Zeitung geführt: Sie erkennen die wichtigen Themen an der Hierarchie im Layout. „Bergens Tidende“ sieht immer großzügig aus. Die Arbeit mit dem Weißraum ist in dieser Redaktion tief verankert. Weitgehend automatisiert produziert werden die Seiten mit „Aptoma“. Wie dabei gearbeitet wird, erklären Print Editor Tore Nilssen und Art Director Endre Lilletvedt. Hier ein Blick auf die preisgekrönten Seiten von „Bergens Tidende“.
European Newspaper of the Year Judges‘ Special Recognition

Spektakuläre Cover, hoch kreativer Innenteil, Text und Bild gleichberechtigt

Wochenendausgaben von Zeitungen liegen weiter im Trend. Sie erfüllen das Bedürfnis der Leser nach Entspannung. „Het Financieele Dagblad“ hat daher seiner Samstagszeitung ein neues Gesicht gegeben und „Voor.kennis“ eingeführt. Diese Beilage spiegelt die Überzeugung wider, dass Print lebendig ist. „Voor.kennis“ wird geheftet und im Anschnitt gedruckt, was für eine Zeitung einzigartig ist. Dadurch verringert sich die Kluft zwischen einer Zeitung und einer Zeitschrift. Die vollflächige Drucktechnik bietet dem Designteam großartige Möglichkeiten für spektakuläre Cover und kreative Gestaltungsmöglichkeiten im Innenteil. Die Redaktion investiert in junge Fotografen, arbeitet mit mehr als 20 internationalen Illustratoren zusammen und wird durch ein eigenes Infografik-Team unterstützt, das wöchentlich große datengestützte Produktionen umsetzt. Text und Bild stehen bei „Voor.kennis“ gleichberechtigt nebeneinander. „Het Financieele Dagblad“ hat insgesamt 115.000 Abonnenten und einen Redaktionsstab von 100 Journalisten. Das Designteam besteht aus 20 Grafikdesignern, Infografikern, Digitaldesignern und Bildredakteuren. Das Konzept von Voor.kennis wird von Head of Design Tahirah Salomon und Art Director Merel Buijs vorgestellt. Hier ein Blick auf die preisgekrönten Seiten von „Voor.kennis“.

Weitere Themen und Sprecher folgen in Kürze