Get-together MuseumsQuartier Wien

Beim Get-together des diesjährigen European Newspaper Congress 2019 treffen Europas
beste Zeitungsmacher im MuseumsQuartier (MQ) Wien zusammen. Das Networking-Event
verbindet bereits am Vorabend des Kongresses die Besucher.

16.30 Uhr: Einlass, 18.00 Uhr: Besuch der Ausstellungen,
19.00 Uhr Netzwerkabend in der Ovalhalle/Q21 im MQ

Ausstellungen

Leopold Museum und mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Leopold Museum

Oskar Kokoschka – Expressionist, Migrant, Europäer


In Kooperation mit dem Kunsthaus Zürich

Oskar Kokoschka (1886–1980) zählt zu den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Er überwand den vorherrschenden Jugendstil seiner Zeit und wurde zu einem zentralen Wegbereiter des Expressionismus. Ab 1908 trat er als Maler, Grafiker, Poet und Dramatiker in Erscheinung und provozierte die Kunstwelt als Enfant Terrible und radikaler Erneuerer.

Auch später, im von zwei Weltkriegen erschütterten Europa, wo realistische Kunst in Verruf geraten war, setzte sich Kokoschka unerschrocken für die Anerkennung der figurativen Kunst ein und wurde so zum Vorbild für nachfolgende Künstlergenerationen. Die politischen Wirren des letzten Jahrhunderts machten aus ihm einen Migranten mit Stationen in Wien, Dresden, Prag, London, bis er sich schließlich 1953 im Schweizer Villeneuve niederließ.

Die rund 250 Exponate umfassende Retrospektive trägt sämtlichen Schaffensphasen Kokoschkas mit hochkarätigen Leihgaben aus internationalen Museen und Privatsammlungen Rechnung und präsentiert den vielseitigen Künstler mit Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen, Druckgrafiken sowie seiner Arbeit für Kunstzeitschriften wie Der Sturm oder für das Theater. Anhand von politischen Allegorien, agitatorischen Plakaten und historischen Dokumenten wird Kokoschka als großer, durchaus ambivalenter „Homo politicus“ beleuchtet. Vom nationalsozialistischen Regime als „entarteter Künstler“ diffamiert, setzte er sich sein Leben lang für Humanismus und Pazifismus ein.

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Pattern and Decoration. Ornament als Versprechen


„Ornament als Versprechen“ lautete die Prämisse der US-amerikanischen Pattern-and-Decoration-Bewegung (1975–1985). Die gleichnamige Ausstellung im mumok führt die reichen Bestände der Sammler_innen Peter und Irene Ludwig zur größten Präsentation von Pattern and Decoration im deutschsprachigen Raum seit den 1980er-Jahren zusammen.

Mit orientalisch anmutenden Mosaiken, monumentalen Textilcollagen, Malereien, Installationen und Performances verfolgten feministisch engagierte Künstler_innen wie Miriam Schapiro, Joyce Kozloff, Valerie Jaudon oder Robert Kushner in den 1970er-Jahren das Ziel, Farbe, Formenvielfalt und Emotion in die Kunst zurückzuholen. Das Dekorative und ihm nahe kunsthandwerkliche Techniken spielten dabei eine große Rolle: Unterschiedliche ornamentale Traditionen – von islamisch über nordamerikanisch-indianisch bis Art déco – fanden in die Werke Eingang und öffneten den Blick über den geografischen und historischen Tellerrand hinaus. Die Nähe zur Folklore wurde entgegen dem „Purismus“ der Kunst der 1960er-Jahre ausdrücklich gesucht.

Mit Arbeiten von Brad Davis, Frank Faulkner, Tina Girouard, Valerie Jaudon, Joyce Kozloff, Robert Kushner, Thomas Lanigan-Schmidt, Kim MacConnel, Miriam Schapiro, Kendall Shaw, Ned Smyth, Robert Zakanitch und Joe Zucker

Das Projekt wurde vom Ludwig Forum Aachen initiiert und in Kooperation mit dem mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien realisiert. Im Anschluss an die beiden Stationen ist die Ausstellung im Ludwig Museum – Museum of Contemporary Art, Budapest zu sehen.

Leopold Museum

Wien 1900 – Aufbruch in die Moderne


Die umfassende, sich über drei Ebenen erstreckende Ausstellung präsentiert den Glanz und die Fülle künstlerischer und geistiger Errungenschaften einer Epoche, die geprägt war vom Aufbruch der Secessionisten bis hin zum Untergang der Monarchie und dem Tod herausragender Künstler der Wiener Moderne wie Gustav Klimt, Egon Schiele, Koloman Moser oder Otto Wagner im Jahr 1918.

Die Neupräsentation zeigt nicht nur Meisterwerke aus der Sammlung des Leopold Museum, sondern ermöglicht es – mit nationalen und internationalen Dauerleihgaben – das Fluidum jener pulsierenden Zeit mit all ihren Gegensätzlichkeiten darzustellen. Die Donaumetropole war gleichermaßen die Stadt des Hochadels und der liberalen Intellektuellen, der prachtvollen Ringstraße und endloser Armenviertel, des Antisemitismus und des Zionismus, des starren Konservatismus und der einsetzenden Moderne. Glanz und Elend, Traum und Wirklichkeit, Selbstauflösung und Neuaufbruch bezeichnen den ästhetischen Pluralismus und markieren das Wien jener Zeit als Versuchsstation bzw. Ideenlaboratorium und also als zentralen Motor einer turbulenten Erneuerungsbewegung.

In diesem heterogenen Milieu – Arnold Schönberg sprach von der „Emanzipation der Dissonanz“ – fand jene einzigartige Verdichtung an Kulturleistungen statt, die uns heute von Wien um 1900 als einem Quellgrund der Moderne sprechen lässt. Dieser Aufbruch fand in den unterschiedlichsten Disziplinen statt, von der Malerei und den grafischen Künsten, über Literatur, Musik, Theater, Tanz und Architektur bis hin zu Medizin, Psychologie, Philosophie, Rechtslehre und Ökonomie.

Nach einer Ouvertüre zur Makart-Zeit und zu den Ausformungen des Realismus und Stimmungsimpressionismus österreichischer Provenienz, stehen in der Präsentation die innovativen Leistungen der Secessionisten (Gustav Klimt, Koloman Moser, Carl Moll etc.) und die Idee des Gesamtkunstwerkes, welches – nicht zuletzt durch die angewandte Kunst – die Durchdringung aller Lebensbereiche durch Kunst ermöglichte – im zentralen Fokus der vierten Ausstellungsebene.

In der dritten Etage wird die Überwindung der Stilkunst durch die Vertreter des österreichischen Expressionismus (Richard Gerstl, Oskar Kokoschka, Egon Schiele etc.) gezeigt. Die Tendenzen der Selbstauflösung im Politischen, Gesellschaftlichen und vor allem im Individuellen konnten die malerischen Seelenforscher des Expressionismus nicht mehr negieren und schlugen einen radikal anderen Weg ein.

Den Schlussakkord der Schau setzen im Erdgeschoß die facettenreichen künstlerischen Ausformungen, die zwischen abstrahierend-expressionistischem Stil (Anton Kolig, Herbert Boeckl, Marie-Louise von Motesiczky etc.) und Positionen der Neuen Sachlichkeit (Rudolf Wacker, Otto Rudolf Schatz, Greta Freist etc.) oszillieren.